Bewegungszentrum – Bewegungsförderung mit System
Das erste Deutsche Bewegungszentrum – ein zukunftsfähiges Pilotprojekt
Bewegungsmangel ist eine Volkskrankheit, die ihren Ursprung in vielen Fällen bereits im Kindesalter hat. Das ist mittlerweile weitläufig bekannt, doch eine systematische Herangehensweise an das Problem gibt es bisher nicht. Aktuell ist die Förderung der körperlichen Entwicklung von Kindern, und damit das Grundgerüst für ein gesundes Erwachsenenleben, von einem hohen Maß an Unstetigkeit und Willkür geprägt. Sportunterricht fällt häufiger als andere Unterrichtsfächer aus und über den Schulsport hinaus ist es häufig eine Frage des elterlichen Interesses oder des Wissens um die Wichtigkeit der Thematik.
Ein System, in dem die individuelle Förderung auf Basis des jeweiligen Leistungsstands im Vordergrund steht und Spaß an Bewegung vermittelt wird, klingt fast nach einer entwicklungspädagogischen Utopie. Oder vielleicht doch nicht?
Die Vision
Vor fast 3 Jahren stellte Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer des Kreissportbund Düren, seine zukunftsträchtige Vision vor, die genau diese vermeintliche Utopie in Form eines Bewegungszentrums zur Realität machen sollte. „Der Grundgedanke, den wir verfolgen wollen, ist, dass wir ganzheitlich unterwegs sind. Wir wollen Bewegung für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, Senioren und Menschen mit Behinderungen anbieten”. Seit Januar 2020 ist das Bewegungszentrum in Düren eine Anlaufstelle für Tausende Kinder und Jugendliche der Kommune. In Zusammenarbeit mit den Dürener Servicebetrieben und der Stadt Düren ist auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei das erste Deutsche Bewegungszentrum entstanden. Eine Sporthalle, die an Modernität kaum zu übertreffen ist. Hardware und Software gehen hier Hand in Hand und erfüllen alle Anforderungen an ein zukunftsfähiges Bewegungskonzept.
Wolfgang Schmitz‘ Vision war es einen Raum zu schaffen, in dem Kindern und Jugendlichen eine moderne Bewegungslandschaft geboten wird, in der sie sich ausprobieren können und sich so für Sport begeistern. Darüber hinaus wollte er die Möglichkeit schaffen, die Entwicklung der körperlichen und motorischen Fertigkeiten von Kindern systematisch zu verfolgen und zu fördern. In Zusammenarbeit mit den kommunalen Schulen und Kindertagesstätten werden nun Testierungen Tausender Kinder und Jugendlicher im Bewegungszentrum durchgeführt. „Wir möchten 11 Kindertageseinrichtungen testen, 9 Grundschulen und 19 weiterführende Schulen” hat Wolfgang Schmitz in Abstimmung mit der Kommune beschlossen.
Das Vorgehen
In regelmäßigen Abständen werden die Kinder erneut getestet, um ihren Entwicklungsstand zu überprüfen. Auf diese Weise wird eine sogenannte Sportbiografie erstellt, auf deren Basis sowohl körperliche Defizite als auch Talente identifiziert werden können. Mit den daraus entstehenden Gutachten können Empfehlungen zu individuellen Fördermaßnahmen für jedes einzelne Kind ausgesprochen werden.
Die Testierungen finden in einem standardisierten Bewegungszirkel statt, der alle relevanten Messgrößen zur Analyse des Entwicklungsstands prüft. Dabei ist die Bewegungslandschaft kindgerecht gestaltet, sodass die Testierung in einem spielerischen Kontext stattfindet und den Kindern Spaß bereitet. Besonders für Kinder und Jugendliche, die in ihrer körperlichen Entwicklung zurückliegen, ist es wichtig, Spaß an Bewegung zu vermitteln und ihnen die Angst vor dem Ausprobieren zu nehmen.
Dieses System hat einen zusätzlichen großen Vorteil, denn es vernetzt die vielen Elemente, welche die kindliche Förderung beeinflussen – Eltern, Schule oder Kindertagesstätte und sportliche Angebote der Kommune. So bekommen Eltern ein professionelles Feedback zum körperlichen Entwicklungsstand ihres Kindes und werden gleichzeitig auf das passende Angebot der Sportvereine und Präventionsmaßnahmen im Umkreis aufmerksam gemacht. Die Integration des Systems in den Kita- und Schulalltag begünstigt zudem einen sozialen Ausgleich.
Die Ausstattung
Wir von Cube Sports haben einen großen Teil des Equipments beigetragen – Bewegungskonzepte mit einem patentierten System, welche einen minutenschnellen Auf- und Umbau von Bewegungslandschaften ermöglicht. Das Besondere am Cube Sports Equipment ist das Stecksystem mit den sogenannten “T-Öffnungen”. In diese Öffnungen können Turn- Parkour- und Spielelemente kinderleicht eingehängt werden. Das schafft enorme Gestaltungsspielräume für alle Altersgruppen. Über 1.500 Schulen und Kindertagesstätten haben bereits ihr altes Equipment durch das Cube Sports System ausgetauscht oder ergänzt, denn es hat einen einzigartigen Aufforderungscharakter, der jeder Sportstunde eine neue Dynamik verleiht. Zudem bleibt durch den schnellen Aufbau mehr aktive Bewegungszeit. Die Ausstattung punktet durch höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards und wird in Deutschland produziert. Im Bewegungszentrum in Düren wird das Equipment für motorische Testungen aller Art verwendet.
In der Vergangenheit hat eine Studie bereits gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit der Kinder, die mit dem Cube Sports System unterrichtet werden, innerhalb kürzester Zeit steigt. Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit können laut der Studie mithilfe der modernen Bewegungslandschaft im Vergleich zu herkömmlichen Sportgeräten deutlich gesteigert werden.
Auch in Turnvereinen und bei Physiotherapeuten wird das Bewegungskonzept eingesetzt, denn über die Bereitstellung von Equipment hinaus, bietet Cube Sports auch Krankenkassen zertifizierte Präventionskurse an. Darunter sind sowohl Kurse für Erwachsene als auch für Kinder, deren Kosten in vielen Fällen von den Krankenkassen übernommen werden und nachweislich die körperliche Gesundheit steigern.
Wolfgang Schmitz ist von der Cube Sports Ausstattung überzeugt: „Wenn man Cube Sports aufstellt und lässt Kinder in die Halle, sind sie begeistert und gehen sofort auf die Geräte”.
Neben dem Equipment von Cube Sports werden mit dem Messsystem von EPL motorische Fähigkeiten gemessen. Der sogenannte Cortex Trainer von EPL besteht aus einer mit Sensoren ausgestatteten Standfläche, welche die Balancefähigkeit misst. Auf dem Monitor, welcher vor der Standfläche auf Augenhöhe installiert ist, muss eine Balanceübung durch Gewichtsverlagerung spielerisch gelöst werden. Auf diese Weise wird innerhalb nur 2 Minuten gemessen wie gut Muskulatur und Gehirn zusammenarbeiten und Optimierungspotenziale aufgezeigt.
Zusätzlich umfasst das Bewegungszentrum einen Raum, der von der Firma PRAMA ausgestattet wurde. Innovative Bodenbeläge und Wandkonstruktionen, die bei Berührung aufleuchten, fördern spielerisch Motorik, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer. Der Raum scheint fast wie eine Mischung aus Videospiel und Spielplatz, was insbesondere im digitalen Zeitalter ein interessantes Umfeld für Kinder und Jugendliche darstellt. Das System interagiert über Monitore mit den Trainierenden und überwacht sogar die Herzfrequenz.
Insgesamt ist das Bewegungszentrum zu einem Vorzeigeprojekt im Kampf gegen den Bewegungsmangel unserer Gesellschaft geworden. Denn Kinder, die früh Spaß an Bewegung entdecken, werden zu gesunden Erwachsenen, die sich ihrer eigenen körperlichen Fähigkeiten bewusst sind. Und nicht nur das, der Zusammenhang zwischen geistiger und körperlicher Entwicklung ist mittlerweile gut erforscht, wodurch Bewegungsförderung eine noch höhere Relevanz bekommt.
In den letzten Monaten wurden keine Testierungen im Bewegungszentrum aufgrund Covid-19 durchgeführt. Aber es wird eine Zeit nach Corona geben, die den Blick auf ein gesundes körperliches Fundament noch einmal verstärkt und eine systematische Herangehensweise an das Thema relevanter den je macht.
Interview mit dem Geschäftsführer des KSB Wolfgang Schmitz:

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