„Moderne Physiotherapie“ – Was heißt das eigentlich und wie muss eine Praxis ausgestattet sein, um auf diese Beschreibung zuzutreffen? Um das herauszufinden, haben wir mit Stefan Schulz von myPhysio gesprochen. Er ist der Inhaber mehrerer Physiotherapiepraxen in Köln und Bonn und weiß deshalb, worauf es bei der Suche nach fachlich qualifiziertem Personal ankommt.
Was macht euer Praxiskonzept so erfolgreich?
„Ich glaube, was unsere Praxis von vielen anderen unterscheidet, ist die klare Schwerpunktsetzung in den vielen Bereichen der Physiotherapie. Wir sind spezialisiert auf Orthopädie, Chirurgie und Sporttraumatologie. Zusätzlich haben wir viele ergänzende Angebote für Sportler, die einen sehr großen Teil unserer Patienten ausmachen.“ In den Physiotherapiepraxen von Stefan Schulz arbeiten viele junge Therapeutinnen und Therapeuten, die häufig eine hohe Affinität zum Sport mitbringen und sich deshalb gut mit der Praxis und der Schwerpunktsetzung identifizieren können. Die myPhysio-Praxen zeichnen sich zusätzlich auch durch flache Hierarchien und zahlreiche Benefits, wie Sportangebote für die Mitarbeiter:innen aus. Solche Angebote können zusätzlich fördernd für die Mitarbeitergewinnung sein.
Gibt es Methoden der Physiotherapie, die ihr nicht mehr anwendet oder durch modernere Methoden ersetzt habt?
„Ich glaube, dass der Therapieansatz sich insoweit verändert, dass man Patienten ganzheitlich betrachtet und eher nach Ursachen der Probleme forscht, anstatt ausschließlich Symptome zu behandeln. Vor diesem Hintergrund werden die Therapiemaßnahmen individuell auf den Therapieplan eines Patienten abgestimmt und können so übergreifend kombiniert und angepasst werden. Einzelne Methoden werden dabei auch unterschiedlich betrachtet, so dass sie ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Es ist also nicht so, dass einzelne Methoden generell ausgetauscht und durch modernere Methoden ersetzt werden. Das hängt vom Therapieziel des einzelnen Patienten ab.“ Laut Stefan Schulz können die Probleme an anderen Körperstellen liegen als ursprünglich vermutet. Deshalb ist er der Überzeugung, dass es wichtig ist, verschiedene Behandlungstechniken zu kombinieren. „Es kann z. B. sein, dass ein Patient, der einen Muskelfaserriss hat, von uns zum Zahnarzt geschickt wird, weil wir den Verdacht haben, dass der Ursprung des Problems im Kiefergelenk liegt.“ Auch diagnostische Studien raten zu langfristiger und ganzheitlicher Physiotherapie.“
Wie würdest Du die moderne Physiotherapie beschreiben?
„Moderne Physiotherapie ist für mich nicht nur auf reine Symptombehandlung aus, sondern betreut Patienten ganzheitlich und zeigt ihnen verschiedene Wege und Möglichkeiten für den Heilungserfolg auf.“ Wichtig ist hier vor allem die Patient:innen mit einzubeziehen, was laut Stefan Schulz auch ein eher neuer Trend ist. „Ich bin der Physiotherapeut, ich habe die Ahnung“ sei der falsche Ansatz beim Umgang mit den Patient:innen. „Die Übungen, die ich ihm zeige, macht der Patient doch nur, wenn er mit dem Behandlungsvorschlag etwas anfangen kann. Wenn ein Patient nicht ins Fitnessstudio gehen will, zeige ich ihm lieber gleich Übungen, die er auch zu Hause machen kann.“ Man sollte bei der Erstellung des Behandlungsplans also von Anfang an alle Wünsche der Patient:innen miteinbeziehen, wenn die Therapie zielführend und modern sein soll.“
Wie hilft euch die Multifunktionswand bei der Umsetzung moderner Physiotherapie?
„Ich kann eine Wand, die sonst oft ungenutzt bleibt, Dank der verschiedenen Module vielseitig und flexibel beim Training einsetzen. Das spart natürlich Platz.“ Durch diese Flexibilität hilft die Multifunktionswand laut Stefan Schulz bei der Ausführung einer modernen Physiotherapie, weil diese vor allem Aktivität im Rahmen von individuellem Training voraussetzt. Wenn die Patient:innen die Praxis das erste Mal betreten, haben sie zudem durch das individuelle Design oft einen „Wow-Effekt“. Die Patient:innen sind durch den Anblick der Wand oft neugierig und motiviert, Übungen daran auszuprobieren. Häufig sprechen sie die Therapeut:innen sogar von sich aus auf die Wand an.
Welche Ausstattung sollte eine Praxis für junge Physiotherapeuten haben, um als Arbeitgeber interessant zu sein?
„Große und helle, lichtdurchflutete Räume sind immer gut. Es geht hier aber nicht nur um maximale Größe, es sollte auch qualitativ etwas dahinterstecken.“ Für Mitarbeiter:innen ist es laut Stefan Schulz häufig ein wichtiges Merkmal, dass die Praxis funktionelle Bereiche, wie z.B. die Multifunktionswand, hat. Auch Ausdauergeräte sind seiner Ansicht nach oft unterschätzt, diese seien bei Mitarbeiter:innen sogar sehr beliebt. Eine vernünftige Einweisung in alle Vorgänge und Geräte ist ebenfalls besonders wichtig. Die Mitarbeiter:innen sollen zwar auch kreativ werden und sich eigene Übungsvariationen ausdenken, eine anfänglich vernünftige Einweisung ist aber dennoch grundlegend.
Wie gestaltet ihr die Suche nach Fachpersonal in euren Praxen?
„Eigentlich über alle Kanäle, die wir haben, z. B. über Social-Media-Kanäle, aber auch kostenlose Angebote über die Arbeitsagentur, regionale Seiten verschiedener Städte oder Fortbildungsakademien.“ Sogar die Mitarbeiter:innen der myPhysio-Praxen hören sich bei Bedarf im eigenen Bekanntenkreis nach Jobsuchenden um. Diese Bereitschaft den eigenen Arbeitgeber auch privat weiterzuempfehlen, kann also auch ein Weg sein, um an neues Personal zu kommen.
Wie trägt eine Multifunktionswand dazu bei, Personal zu binden und einen Mehrwert für die Praxis und Patienten zu generieren?
„Dadurch, dass die Wand multifunktional verwendbar ist. Die Wand sieht schön aus und ist platzsparend.“ Durch derartige Ausstattungen in der Praxis findet laut Stefan Schulz jede/r Physiotherapeut:in genügend Möglichkeiten mit den Patient:innen individuell zu trainieren. Dadurch ist man nicht durch einzelne Geräte eingeschränkt oder nur auf wenige Übungsmöglichkeiten reduziert. Durch das Einbringen der eigenen Vorstellungen, ist die Arbeit zudem interessanter und kreativer. „Individuelle Ziele der Patienten können gut realisiert werden. Die Patienten haben so die Möglichkeit, ihr Training abwechslungsreich zu gestalten.“
Fazit
Bei der Personalsuche ist es nicht nur wichtig, welchen Kommunikationskanal man wählt, sondern auch, was man den Mitarbeiter:innen bieten kann. Eine moderne Ausstattung, die für die Anforderungen einer aktiven Therapie gemacht ist, bringt einem auch bei Bewerber:innen Pluspunkte. Die Praxen von Stefan Schulz zeigen zudem auch, dass die Mitarbeiter:innen selbst durch eine gute Einweisung, zeitgemäße Ausstattung und Angebote seitens des Arbeitsgebers durchaus eine Möglichkeit sein können, neues Personal über Mund zu Mund Propaganda zu finden. Daher ist es insgesamt ratsam, die eigene Praxis an die moderne Physiotherapie anzupassen. Nicht zuletzt, um für Mitarbeiter:innen ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das ihnen ein individuelles und auch kreatives Arbeiten ermöglicht.